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Burg Lichtenberg

Gemeinde Oberstenfeld, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg

Information aus Burgen des Deutschen Mittelalters [1]

„De Lihtenberg“ wird als Adel 1197 urkundlich genannt. Die Burg ist um 1200 entstanden, die Kapelle um 1280. Die gut erhaltene Burg ist ein schönes, weil wenig verändertes Beispiel für spätstauferische Burgen. Die Anlage ist weitgehend mit Buckelquadern verkleidet. Die Ringmauer ist 1,5 - 2,5 m stark, der Bergfried mit 9,5 m Kantenlänge und bei 3 m dicken Mauern ist 30 m hoch. Der Zwinger stammt aus dem 15. Jahrhundert.

Grundriss in: Kunstdenkmäler von Württemberg, Neckarkreis; Antonow, SWD, S. 195

Grundriss

[1] Friedrich-Wilhelm Krahe - Burgen des Deutschen Mittelalters. Grundriss-Lexikon. Seite 368.

Informationen von Tafeln in der Burg

Die Burg entstand kurz vor und um 1200. Die Schildmauer ist 2,6 m stark und innen und außen mit Buckelquadern ausgeführt, ebenso wie der Bergfried und die ganze Ringmauer. Der Bergfried hat 9,5 - 10,5 m starke Mauern, ist etwa 30 m hoch mit zugang im

  1. Obergeschoss. Der Turmabschluss mit dem Zeltdach existiert erst seit 1908. Die Burgkapelle und der Pallas mit der Durchfahrt schließen sich an den Bergfried an. Die Durchfahrt wurde erst später überwölbt.

Zeichnung Ansicht von Lichtenberg - Zeichnung um 1685 von Andreas Kieser

Von der Burg Lichtenberg geht der Blick auf Oberstenfeld mit der Stiftskirche, darunter liegt die Krypta mit der Grablege einiger Lichtenberger. Über der Krypta aus dem 11. Jahrhundert wurde etwa zeitgleich mit der Burg um 1200 die Stiftskirche errichtet, der Turm (sicher mit anderer Spitze) etwa 30 Jahre später.

Die Burgkapelle, unmittelbar nach der Erbauung des Palas um 1200 war mit Fresken ausgemalt und wurde mit frommer Absicht neben den Zugang zum Burghof erstellt. Sie ist das älteste, erhaltene Beispiel der malerischen Ausstattung einer Burgkapelle in Süddeutschland. Von dieser ersten Bemalung aus romanischer Zeit ist auf der linken Seite der Altarwand Christus am Kreuz mit Maria und Johannes in der unteren Bildreihe zu sehen, auf der rechten Seite Christus auf dem Palmesel zwischen den beiden Bildreihen.

In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erhielt die Burgkapelle eine gotische Bemalung, die das Leben Christi darstellt. Das Abendmahlbild ist wohl die früheste Darstellung dieses Geschehens in Württemberg.

Geschlecht der Herren von Lichtenberg

Die Vorfahren der Herren von Lichtenberg gehen vermutlich auf jenes Geschlecht zurück, dem Oudalrich (Ulrich) angehörte. Dieser war Kanzler bei Kaiser Heinrich II. und Konrad II. und hatte maßgeblichen Anteil an der Gründung des Adeligen Frauenstiftes Oberstenfeld im Jahre 1016. Er wird im Zusammenhang mit dem Stift dreimal erwähnt. Oudalrich starb 1032 und wurde hier in der Stiftskirche beigesetzt.

Geo-Koordinaten

Burg Lichtenberg

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