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Schloss Wernigerode

Wernigerode, Sachsen-Anhalt.

Information aus Burgen des Deutschen Mittelalters [1]

1121 werden die gleichnamigen Grafen von Stollberg-Wernigerode erstmals genannt. Sie haben die Burg erbaut und erst 1945 durch kommunistische Enteignung verloren. Der Kern der Burg ist romanisch. Die Zwinger des 14. und 15. Jahrhunderts umgeben ihn schalenförmig bergabwärts. 1861-1882 wurde die Burg neugotisch umgebaut und war seit 1945 Museum. Der Bergfried mit 8 m Seitenlänge hat nur 1,5 m starke Mauern.

Grundriss

Grundriss in: Wäscher, Abb. 452-55.

[1] Friedrich-Wilhelm Krahe - Burgen des Deutschen Mittelalters. Grundriss-Lexikon. Seite 658.

Informationen von einer Tafel beim Schloss

Ursprünglich Grafenburg, mehrfacher Umbau, letzter Umbau Ende des 19. Jahrhunderts. Aus dem Barockschloss wurde ein prunkvolles Repräsentationsschloss. In der Zeit um 1121 ist die Burg vermutlich entstanden. 1213 wird sie erstmals als „Castrum Wernigerode“ erwähnt. 1223 bereits als besonders fest bezeichnet. 1259 gab es bereits eine Burgkapelle (ein Burgkaplan fungierte als Zeuge). Dann, 1268, Belehnung des Grafen Konrad von Wernigerode mit der Burg durch den Markgrafen von Brandenburg. 1381 erscheint der Erzbischof von Magdeburg als Lehnsherr. 1429 erlischt das Geschlecht der Wernigeroder Grafen, entsprechend Erbvertrag wird Wernigerode der Grafschaft Stolberg zugeschlagen. Starke Bautätigkeiten in den Jahren 1438 - 1445, 1494, 1527 - 1531. Im Dreißigjährigen Krieg ist die Burg nicht mehr verteidigungsfähig. 1671 - 1676 Umbau zum Barockschloss, das ab 1710 wieder Sitz der Grafen zu Stolberg-Wernigerode wurde. Letzter Umbau erfolgte unter dem gefürsteten Grafen Otto zu Stolberg-Wernigerode in den Jahren 1858 - 1883, Barockschloss wurde Repräsentativbau. Heute Museum.

Die exponierte Lage auf dem Schlossberg macht das von den Gärten gerahmte Schloss Wernigerode zum Wahrzeichen der Stadt. Entstanden aus einer mittelalterlichen Burganlage, ist es seit 1429 Residenz der Familie zu Stolberg-Wernigerode. Zwischen 1863 und 1885 wurde das ehemals barocke Schlossensemble durch Carl Frühling zu einem historistischen Gesamtkunstwerk umgebaut. Dabei erhielten die schlossnahen Terrassengärten, die sich in die Anlagen auf der großen Freiterrasse und in die Weinterrassen gliedern, den Charakter eines Höhengartens, der in seinen Grundstrukturen bis heute überliefert ist.

Die große Freiterrasse, künstlich auf einem dreiteiligen Tonnengewölbe errichtet, fungiert als Aussichtsplateau in den Harz und als vergrößerter Balkon vor der Schlossanlage. Die Terrasse war mit einer Brunnenanlage ausgestattet und mit formal gegliederten Teppichbeeten gestaltet. Der asymmetrische Grundriss wurde durch Wehrtürme, eine einseitig an- gelegte Pergola sowie eine mit Bäumen bepflanzte Bastion betont. Die seit 1520 bestehenden Weinterrassen für Weinanbau und Blumenanzucht gestaltete Carl Frühling als nach außen gekehrte Interieuranlage mit terrassenförmig gestuften Aufbau. Prägend sind vor allem die Grotte mit dem wilden Mann sowie das von Blumen- und Eisenlaubengängen eingefasste Wasserbecken.

Das Schloss wird seit 1930 als Museum genutzt. Dem Schlossinnenhof geben zahlreiche Kübelpflanzen und Sommerblumen sowie die mit Kletterpflanzen berankten Fassaden eine für den Historismus typische exotische Note.

Geo-Koordinaten

Schloss Wernigerode

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